Ortsrundgang zu aktuellen politischen Themen
Dielheim. Zur Ortsbegehung zu aktuellen politischen Themen konnten der CDU-Bundestagskandidat Moritz Oppelt und Christiane Staab MdL zahlreiche interessierte Dielheimer und Dielheimerinnen begrüßen. Es entwickelten sich interessante Gespräche, die auch mit kritischen Fragen und Anmerkungen verbunden waren.
Hochwasserschutz
Harald Seib erläutert am Standort in Mühlstraße die geplante Vergrößerung des Regenrückhaltebecken zwischen Horrenberg und Balzfeld, das bis ca. 2024/2025 ausgebaut werden soll. Die Mauer aus Natursteinblöcken wird
ca. 1,70 m hoch, das maximale Einstauvolumen wird 19.000 m3 betragen. Das Becken ist Teil des Gesamtkonzepts des AHWs. Seib: "Wie wichtig Hochwasserschutz ist, haben nicht zuletzt die Starkregenereignisse vom Juli mit den immensen Folgeschäden gezeigt."
Schaffung von Wohnraum
Nicht nur über Schaffung von Wohnraum, kontraproduktive Verschärfung des Mieterschutzes oder sogar Enteignung reden: Dort, wo es in Dielheim Möglichkeiten gibt, wird gehandelt. Neben der Ortstraße in Horrenberg bietet auch der Ortskern in Balzfeld im Bereich Dorfstraße / Hofäcker sehr gute Wohnraumschaffung durch Nachverdichtung, ohne zusätzlichen Flächenverbrauch. Bei der Ortsbegehung konnten die Teilnehmer auch anhand der Skizze des Bebauungsplans „Hofäcker“ erkennen, dass in diesem Bereich mit großen Grundstücken und großräumigen Scheunen attraktiver Wohnraum geschaffen werden kann.
Nahversorgung, Ökologie und Landwirtschaft
Zum Abschluss erfolgte der Besuch beim Land- und Forstwirtschaftsunternehmen der Familie Dumbeck. Der Betrieb wird von der Familie Dumbeck gemeinsam mit drei Hilfskräften bewirtschaftet. Dazu betreibt die Familie als Lohnunternehmer die Produktion von Holzhackschnitzel sowie die Grünpflege von Straßengrün und Feldgehölzen. Die Landwirtschaft umfasst den Ackerbau sowie die Mastzucht von ca. 15 Rindern.
Neben vielen interessanten Informationen zu landwirtschaftlichen Themen, fand Christian Dumbeck auch kritische Anmerkungen:
• 90% der Menschen wünschen sich Nahversorgung beziehungsweise sehen diese positiv, aber 90% der Bürger sind gegen einen Schlachthof in der Nähe. „Wie soll das gehen?“, fragte Dumbeck. Er plädierte für einen kleineren, regionalen Schlachthof, auch um lange Transportwege für die Tiere zu vermeiden. Hier sagte ihm Moritz Oppelt seine Unterstützung zu.
• Bei den jetzigen Regelungen und Auflagen, welche Ökologie, Klima-, Landschafts- und Tierschutz betreffen, wird es immer schwerer in Deutschland, überhaupt noch Landwirtschaft zu betreiben. Insbesondere eine Landwirtschaft zu Preisen, die der Verbraucher noch annimmt. „Wir leisten einen nicht unerheblichen Beitrag zur Landschaftspflege und für den Erhalt natürlicher Lebensräume, haben hohe Auflagen in Bezug auf Wasser- und Tierschutz sowie Ökologie. Aber wenn wir angemessene Preise verlangen, dann kaufen die Leute im Supermarkt ausländische Produkte“, sagte der Landwirt. Diese würden dann zumeist unter deutlich geringeren Auflagen produziert.
• Dumbeck: „Bevor ich morgens überhaupt meinen Beruf ausüben kann, muss ich mich erst einmal durch die Bürokratie wühlen. An manchen Tagen verbringe ich mehr Zeit im Büro und bei den Behörden als auf dem Hof und dem Feld“. Und pragmatische Lösungen, die bislang gefunden werden konnten, werden immer schwieriger. Moritz Oppelt pflichtete Christian Dumbeck bei, und gab zu verstehen, dass wir in Deutschland mittlerweile in vielen Bereichen eine deutlich Überregulierung, zu lange Genehmigungsverfahren und zu viel Bürokratie etabliert haben. „Hier müssen wir nach der Wahl kurzfristig anpacken, um uns nicht noch mehr auszubremsen“ so der CDU-Bundestagskandidat.