Moritz Oppelt MdB

"Wir sind mehr als ‚nur’ Zement"

Heidelberg Cement wurde zu Heidelberg Materials – Moritz Oppelt MdB besuchte Zementwerk in Leimen

Leimen. Erst im September hatte das Unternehmen seinen neuen Markenauftritt vorgestellt: Heidelberg Cement wurde zu Heidelberg Materials. Die Beweggründe hierfür erfuhr der CDU-Bundestagsabgeordnete im Gespräch mit Dr. Ulrich Schneider, Leiter des Zementwerks in Leimen, und Pressesprecherin Elke Schönig.

„Wir sind mehr als `nur´ Zement“, so Schönig. Das Leistungsspektrum habe sich in den letzten Jahren erweitert und solle auch in Zukunft noch breiter aufgestellt werden. Ein großer Fokus des Unternehmens liege auf den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Dr. Ulrich Schneider dazu: „Wir wissen, dass wir ein großer Produzent von CO2 sind. Wir arbeiten daran, Prozesse zu ändern und weniger CO2 auszustoßen. Die Industrie verändert sich und unsere Kunden wie auch die Gesellschaft sind umweltbewusster.“ Schönig ergänzte: „Bis 2024 möchten wir schon große Mengen an CO2-freiem Zement anbieten. Bisher hat das kein Unternehmen unserer Branche geschafft – wir möchten mit gutem Vorbild vorangehen.“

Aktuell würden weltweit 15 bis 20 Projekte gleichzeitig laufen, um Wege zu finden, CO2 zu reduzieren. Oppelt beeindruckte die Zukunftsplanung des Unternehmens: „An Ihrem Innovationsgeist erkennt man, dass solch ein Umschwung dann gelingt, wenn sich die Unternehmen ihrer eigenen Verantwortung bewusst sind. Aufgezwungene Maßnahmen schränken die Kreativität ein. Wir verändern in Deutschland nicht die Welt, wir haben aber das Potenzial in Deutschland, Technologien zu entwickeln, welche die Welt verändern.“

Das Zementwerk in Leimen sei quasi das Stammwerk des Unternehmens, erklärte Dr. Schneider. Nächstes Jahr feiere man 150-jähriges Bestehen. Mittlerweile sei Heidelberg Materials in 50 Ländern tätig und beschäftige ungefähr 51.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Leider stünde das Werk in Leimen zu großen Teilen mittlerweile still. „Der Steinbruch ist weitestgehend leer“, so Dr. Schneider etwas wehmütig. Bei einem gemeinsamen Rundgang über das Gelände sprach man über die Zukunft des Leimener Werks. Das Werk solle als Mahlwerk weiter betrieben werden, aktuell würden Bauarbeiten laufen, um Bahn-Entladungen zu ermöglichen.

Auch aufgrund der Strompreise habe man die Produktion aktuell angepasst. Die Zementmühlen würden nur dann laufen, wenn der Strompreis besonders günstig sei, so Dr. Scheider und Schönig. Planungstechnisch sei dies eine Herausforderung, da die angebotenen Preise nur für kurze Zeit gelten würden und keine langfristigeren Prognosen erstellbar seien.

Oppelt dazu: „Unsere Unternehmen in Deutschland brauchen Planungssicherheit. Dazu gehört auch, dass man alle Möglichkeiten zur Stromproduktion erhält, die verfügbar sind. Die Atomkraftwerke müssen auch noch über den Frühling hinaus laufen. Geld an die Verbraucher auszuschütten, löst dabei die Herausforderungen nicht und hält auch niemanden dazu an, mit der vorhandenen Energie sparsamer umzugehen. Wir haben kein Preis-Problem, sondern einen Energiemangel.“