Moritz Oppelt MdB

"Man erhält Wohlstand nicht durch Stillstand"

Sommerfest und Ehrungsabend des CDU-Stadtverbandes Neckargemünd im Hof der Villa Menzer – Ministerpräsident a.D. Günther Oettinger hielt mahnende Ansprache

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Neckargemünd. Bei schönstem Wetter feierte der CDU-Stadtverband Neckargemünd vor Kurzem im Hof der Villa Menzer ein kleines Sommerfest, bei welchem der ehemalige Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Günther Oettinger, ehemaliges Mitglied und Vizepräsident der Europäischen Kommission, als Gastredner auftrat. Der CDU-Vorsitzende Patrick Keinert freute sich, dass man in diesem schönen Rahmen, nach herausfordernden Jahren für das Vereinsleben und das Ehrenamt, endlich wieder zusammenkommen konnte. Er begrüßte neben dem prominenten Redner auch die ehemalige Europaabgeordnete Diemut R. Theato und den CDU-Bundestagsabgeordneten Moritz Oppelt.

Oettinger startete in seine Ansprache mit mahnenden Worten: „Deutschland ist gerade tendenziell Absteiger. Wir sind wieder der ‚kranke Mann Europas‘.“ Dabei holte er zum Rundumschlag aus. „Man erhält Wohlstand nicht durch Stillstand“, so der Politiker. Und Stillstand gäbe es in Deutschland auf vielen Ebenen, gerade die wirtschaftliche Entwicklung besorge ihn sehr. Aktuell kehrten viele Unternehmen Deutschland den Rücken, da diese hier keine Planungssicherheit haben würden. Hohe und instabile Energiekosten würden es vielen Firmen unmöglich machen, vorausschauend zu kalkulieren. In diesem Zusammenhang erwähnte er auch den Arbeitskräftemangel, der nicht durch die aktuelle Migrationspolitik der Ampel zu bewältigen sei. „Wir müssen attraktiv für Fachkräfte aus dem Ausland sein und müssen im internationalen Wettbewerb mithalten können“, erklärte er weiter. Aber auch unsere eigenen Arbeitskräfte müssten wieder gefordert werden und man müsse Menschen motivieren, arbeiten zu gehen. „Es fängt schon im Schulalter an: Kinder werden falsch gefördert, gute Noten bekommt man mit wenig Aufwand, es gilt kein Leistungsprinzip mehr“, bedauerte der ehemalige Landesvater.

Er habe eine klare Forderung an die Politik: Eine Reformagenda 2030, um den sozialen Wohlstand zu erhalten, sei dringend geboten. Es brauche mehr Entwicklung, mehr Forschung, mehr Innovation und keine Generationenungerechtigkeit. Die Ampel setze falsche Schwerpunkte und führe Debatten, die nichts mit der aktuellen Situation zu tun hätten.

Aber nicht allein die Bundesregierung sei verantwortlich für den aktuellen Zustand des Landes, sondern auch die Schwäche der Opposition, sagte Oettinger. „Wo ist unser Mut geblieben?“, fragte Oettinger in die Runde. Die CDU müsse sich wieder trauen, eine harte Kante zu zeigen, klare Aussagen zu treffen und nicht schon vor der Wahl etwaigen Koalitionspartnern den roten Teppich auszurollen.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Moritz Oppelt dankte Oettinger für seine mahnenden Worte und für seine Expertise: „Günther Oettinger ist einer der wenigen Politiker, die auch nach ihrer aktiven Zeit immer mit Rat und Tat zur Seite stehen und man merkt, er brennt immer noch für Deutschland und sein Bundesland Baden-Württemberg.“

Im Anschluss wurden langjährige Mitglieder geehrt. Lothar Eisenhauer (50 Jahre), Willi Roth (51 Jahre), Wolfram Platz (51 Jahre), Alfred Baldauf (52 Jahre), Erich Kocholl (52 Jahre), Siegfried Riederer (55 Jahre), Johann Roden (55 Jahre), Fidel Richard Mattes (57 Jahre) und Erwin Becker (58 Jahre) wurden für ihre langjährige Treue zur örtlichen CDU und ihr ehrenamtliches politisches Engagement gewürdigt. Geehrt werden konnte leider nicht mehr persönlich Stefan Wiltschko, der in diesem Jahr bereits sein 53-jähriges Jubiläum begangen hätte, da dieser leider kurz vor der Veranstaltung verstorben war. Der CDU-Stadtverband dankt ihm postum herzlich für sein Engagement.