Moritz Oppelt MdB

"Viel von unserem Beruf hat mit Empathie zu tun"

Innenpolitiker Moritz Oppelt MdB besucht Integrierte Leitstelle Heidelberg/ Rhein-Neckar-Kreis am Standort Heidelberg – Überregionale Zentralisierung von Leitstellen für unsere starke Region „kommt nicht in Frage“ 

Heidelberg / Rhein-Neckar. Die Telefone in der „Kommandozentrale“ klingeln unermüdlich während des Informationsbesuchs des CDU-Bundestagsabgeordneten Moritz Oppelt (CDU) auf der Integrierten Leitstelle Heidelberg/ Rhein-Neckar-Kreis und die Disponentinnen und Disponenten, welche die Anrufe beantworten, müssen sich in Sekundenschnelle immer wieder auf eine neue Situation einstellen. Brandgeruch, ein Autounfall, ein medizinischer Notfall – unter der 112, der Notrufnummer des Feuerwehr- und Rettungsdienstes, erreicht man im Notfall Spezialistinnen und Spezialisten in der Leitstelle, die genau wissen, was zu tun ist und die richtigen Einsatzkräfte losschicken können, um zu helfen. 

Stefanie Heck, Geschäftsführerin der Integrierten Leitstelle, und Doreen Kuss, Dezernentin für Ordnung und Gesundheit beim Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, sprachen mit Oppelt über die 2020 gegründete Leitstelle und deren Aufgaben. Erst im April sei man in das Gebäude im Baumschulenweg in Heidelberg eingezogen, in dem auch die Berufsfeuerwehr der Stadt Heidelberg untergebracht ist. „Das war ein großer Schritt näher an unser Ziel, zwei voll vernetzte Standorte im Rhein-Neckar-Kreis zu haben. Nach den Umbauarbeiten am zweiten Standort in Ladenburg werden wir dann 28 Arbeitsplätze und 38 erreichbare Notrufleitungen verfügbar haben“, so Heck. Dies sei für die Sicherheit der rund 700.000 Bürgerinnen und Bürger, die im Einzugsgebiet leben würden, eine wichtige Säule, erklärte sie weiter. An der Einwohnerzahl orientiert sei diese Leitstelle die zweitgrößte von den 35 ihrer Art im Land Baden-Württemberg. Von hier aus würden rund 450.000 Telefonate im Jahr geführt und etwa 108.000 rettungsdienstliche Einsätze sowie rund 4.500 Feuerwehreinsätze disponiert und begleitet. Darüber hinaus würden etwa 70.000 qualifizierte Krankentransporte koordiniert.

Auch Oppelt selbst habe erst vor Kurzem die 112 aufgrund eines medizinischen Notfalls in seinem privaten Umfeld anrufen müssen und dankte bei dieser Gelegenheit auch noch einmal für die großartige Unterstützung und die schnelle Hilfeleistung. „Ich war sehr dankbar für die professionelle und einfühlsame Hilfe am Telefon und die Alarmierung der Einsatzkräfte, die dann auch sehr schnell vor Ort waren“, sagte der Parlamentarier. Stefanie Heck freute sich über das positive Feedback und erklärte: „Viel von unserem Beruf hat mit Empathie zu tun. Die Menschen, die hier anrufen, befinden sich in der Regel in absoluten Ausnahmesituationen und brauchen jemanden, der sie auch psychisch durch diese Lage begleitet.“

Oppelt, der im Deutschen Bundestag Mitglied des Innenausschusses ist, erkundigte sich nach den Vorteilen einer solchen Integrierten Leitstelle. Heck erläuterte, dass die Disponentinnen und Disponenten hier auf den Feuerwehr- und Rettungsdienst spezialisiert seien. Dies sei hilfreich, da viele Einsätze eine Expertise beider Gebiete bräuchten. Doreen Kuss ergänzte: „Gerade hier am Standort ist es auch ein ‚Benefit‘, dass viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch noch in örtlichen Blaulichtorganisationen – zum Teil – ehrenamtlich aktiv sind und so um die Begebenheiten im Einzugsgebiet gut Bescheid wissen. Es kann im Ernstfall wichtige Sekunden ausmachen, dass man beispielsweise um eine Baustelle auf dem Rettungsweg weiß.“ Daher sei man auch kein Fan davon, die Leitstellen weiter zu zentralisieren und die Einzugsgebiete noch größer zu machen. Diese Ansicht teilte auch Oppelt und betonte: „Es leuchtet ein, dass diese Ortskenntnis und eine Vernetzung der Mitarbeiter mit den regionalen Blaulichtorganisationen ein unschätzbarer Vorteil bei der Arbeit hier sind. Eine überregionale Zusammenlegung der Leitstellen kommt für mich daher nicht in Frage.“ Wünschenswert laut Heck sei aber eine bessere Vernetzung der Leitstellen auch Ländergrenzen überschreitend, da ein einheitliches Techniksystem die Kommunikation im Land und bundesweit vereinfachen würde.